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S O Z I A L Ö K O N O M I S C H E T R E N D S
M I T E R N Ä H R U N G S I M P L I K A T I O N E N
- Die Wohnbevölkerung (und damit: das Konsumentenpotential) wird bis zum Jahr
2000 zunehmen, danach stagnieren, und schließlich im weiteren Verlauf wieder abnehmen.
Konsequenz: längerfristig wird auch der Lebensmittelmarkt schrumpfen.
- Die Altersstruktur verschiebt sich weiter, d. h.:
der durchschnittliche Verbraucher wird immer älter. Im Jahr 2010 werden ca. 40 %
der Menschen über 50 Jahre alt sein.
- In den letzten vier Jahrzehnten ist die Zahl der
Haushalte (überproportional zur Bevölkerungszahl) gestiegen.� Gleichzeitig ist
die durchschnittliche Haushaltsgröße überproportional zurückgegangen.
- Die Familienstruktur hat sich, sukzessive und
drastisch, verändert: Der Anteil von Familien mit Kindern geht zurück, das
Durchschnitts-Heiratsalter ist wieder höher, es überwiegt die Ein-Kind-Familie,
die Anzahl der Alleinerziehenden nimmt zu.
- Insbesondere die jüngere Erwachsenengeneration weist
eine regelrechte Bildungsexplosion aus. In der Altersgruppe der 20 - 30jährigen
weisen Männer zu annähernd 30 % und Frauen zu etwa 28 % Fachhochschul- und
Hochschulreife�auf.
- Der Anteil berufstätiger Frauen mit höherer
beruflicher Qualifikation hat zugenommen.
- In der generellen Konsumforschung sind besondere,
"neue" Trendgruppen identifiziert worden, einmal wegen ihres wachsenden Umfangs,
und zum anderen wegen ihrer teilweise erkennbaren Leitbildfunktionen.
Diesbezüglich werden die folgenden vier Gruppen herausgestellt: Junge
Doppelverdiener, berufstätige, qualifizierte Frauen, vermögende "Etablierte" im
Alter von 40-50 Jahren, besserverdienende "Junge�Alte".
- Die Mitglieder deutscher Haushalte betrachten etwa
ein Drittel ihres Einkommens als "frei disponibel" (Ergebnis einer GfK-Befragung
aus dem�Jahre�1994).
- Die Schere zwischen Armut und Wohlstand öffnet sich
weiter; dies läßt sich sowohl innerhalb der Gesamtregion der alten Bundesländer
konstatieren, wie auch im Vergleich zwischen alten und neuen Bundesländern.
- Subjektive Bewertungen und Deutungen von
Konjunkturen und Krisen haben starken Einfluß auf das� Kaufverhalten
("Konsumklima").
- Die Zuwachsraten für ausländische Kost und Produkte
(sogenanntes "Ethnic Food") waren in den letzten Jahren zweistellig.
- Abschließend seien noch einige generelle
Ernährungstrends summierend benannt:
wachsende Gesundheitsorientierung Ablehnung von Fleisch -
insbesondere Rindfleisch zunehmende Nachfrage nach sogenannten
"Diät-Produkten" zunehmendes Umweltbewußtsein
Dieses sind keineswegs "Restkategorien",
sondern durchweg bedeutsame und teilweise sich ergänzende, sich überlappende
Tendenzen.
� GESIS Peter Ohly
/ S. Rauch / Konstantin von Normann 02.06.2005
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