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Ernährung und Gesellschaft

 
 
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G L O S S A R   ( A U S Z � G E )

C O N V E N I E N C E   F O O D

Von convenience (engl.): Bequemlichkeit, Annehmlichkeit. Fertigmen�s oder Fertigmen�komponenten, die ausschlie�lich auf Verzehrtemperatur wiedererw�rmt (regeneriert) werden m�ssen und dann verzehrfertig sind.

D E S I G N E R  F O O D

Siehe: Functional Food.

E R N � H R U N G S P H Y S I O L O G I E

Die Ern�hrungsphysiologie erforscht und beschreibt die normalen (nicht krankhaften) Vorg�nge, welche sich als Folge der Nahrungsaufnahme im Organismus ergeben. Ziel der Ern�hrungsphysiologie ist die Ermittlung und Beschreibung der Bedingungen, unter denen ein optimaler Ablauf der Ern�hrung gew�hrleistet ist.

E R N � H R U N G S P S Y C H O L O G I E

Die Ern�hrungspsychologie untersucht die Auswirkungen der Erscheinungen und Zust�nde des Seelenlebens auf das menschliche Ern�hrungsverhalten. Ferner r�cken zunehmend die Auswirkungen bestimmter Ern�hrungsweisen und Nahrungsbestandteile auf Psyche und Leistungsf�higkeit des Menschen in den Blickpunkt dieser Disziplin.

E R N � H R U N G S S O Z I O L O G I E

Die Ern�hrungssoziologie betrachtet die Ern�hrung des Menschen als Verhalten unter kulturellen, sozial-strukturellen, gruppenspezifischen und personalen Rahmenbedingungen. Die menschliche Ern�hrung ist ein klassisches Beispiel f�r sozial gepr�gtes und sozial orientiertes Verhalten. Mit der Geburt beginnt der S�ugling diesen Lebensbereich f�r sich zu definieren. Er lernt wann er was zu erwarten hat und was er selbst zur Erlangung von Nahrung beitragen kann. Ern�hrung ist ein Leben lang immer auch an soziale Strukturen, etwa soziale Netzwerke, an Bezugspersonen oder soziale Gebilde auf der Angebots- oder Nachfragerseite gebunden. Des weiteren kann das eigentliche Verwendungs- und Konsumverhalten nicht losgel�st von vor- und nachgelagerten Sachverhalten, z.B. zum Kaufentscheidungsverhalten oder der K�chenausstattung, betrachtet werden.� Literaturhinweis: Kutsch, Th.: Ern�hrungsforschung�-�Interdisziplin�r. 1993

E R N � H R U N G S W I S S E N S C H A F T

Die Ern�hrungswissenschaft besch�ftigt sich schwerpunktm��ig mit Problemen der menschlichen Ern�hrung, insbesondere mit der Ern�hrung als Pr�ventionsma�nahme, aber auch mit Fehl-, Mangel- und �berern�hrung sowie mit der Zusammensetzung und Verstoffwechselung von Lebensmitteln.
Das Studium der Ern�hrungswissenschaft als Studienrichtung im Studiengang Ern�hrungs- und Haushaltswissenschaft (Oecotrophologie) vermittelt (bei leichten Abweichungen zwischen den verschiedenen Universit�ten und Hochschulen, die den Studiengang anbieten) theoretische und praktisch-analytische Kenntnisse aus den Kernf�chern Ern�hrungslehre, Biochemie, Lebensmittelwissenschaft/-chemie und Betriebswirtschaftslehre. Die Ausbildung in Betriebswirtschaftslehre soll die Absolventen dazu bef�higen, neben ihren naturwissenschaftlichen Fertigkeiten auch �konomische und marketing-relevante Entscheidungen in der Ern�hrungswirtschaft treffen und bewerten zu k�nnen. �ber eine breite Palette von Wahlf�chern lassen sich weitere Schwerpunkte u.a. aus dem Bereich der Haushaltswissenschaft (z.B. Haushaltstechnik, Soziologie, Verbraucherpolitik) erg�nzen.

F A S T   F O O D

Als "Fast Food" wird ein besonderes (System-) Gastronomieangebot bezeichnet, bei dem ein oft begrenztes Sortiment an Men�komponenten und Men�s in der Regel verzehrfertig und zum alsbaldigen Verzehr vor Ort oder zum Mitnehmen nach Hause angeboten wird. Siehe: Slow Food.

F U N C T I O N A L  F O O D

Functional Food Produkte (synonym "Designer Food") sind industriell hergestellte Lebensmittel, die �ber spezielle Eigenschaften verf�gen. Beispiel sind Cola-Getr�nke mit ihrem Coffeingehalt aber auch hypoallergene Kindernahrung oder Yoghurts mit besonderen Bakterienkulturen, isotonische Getr�nke oder Sportlernahrung. Functional Food enth�lt damit Inhaltsstoffe, die entsprechend dem Stand ern�hrungswissenschaftlicher Forschung einen gewollten (positiven) Einflu� auf bestimmte K�rperfunktionen aus�ben.

H E A L T H  F O O D

Bei "Health Food" handelt es sich um "Functional Food" (siehe dort) deren Inhaltsstoffe, etwa Vitamine oder Bakterienkulturen, eine gewollte positive Wirkung auf die Gesundheit haben.

N O V E L   F O O D

Lebensmittel und Lebensmittelzutaten werden nach der Novel�Food-Verordnung der EU als neuartige Erzeugnisse/Lebensmittel definiert, wenn sie bisher in der EU noch nicht in nennenswertem Umfang f�r den menschlichen Verzehr verwendet worden sind, und wenn sie zus�tzlich unter bestimmte, im folgenden definierte Gruppen von Erzeugnissen fallen.

Lebensmittel und Lebensmittelzutaten sind dann neuartig, wenn sie:

  1. gentechnisch ver�nderte Organismen enthalten oder aus solchen bestehen;
  2. aus gentechnisch ver�nderten Organismen hergestellt werden, diese aber nicht mehr enthalten;
  3. neue oder gezielt ver�nderte prim�re Molek�lstrukturen aufweisen;
  4. aus Mikroorganismen, Pilzen oder Algen bestehen oder aus diesen isoliert worden sind;
  5. aus Pflanzen bestehen oder aus Pflanzen oder Tieren isoliert werden, mit Ausnahme der Lebensmittel und Lebensmittelzutaten, die mit Hilfe traditioneller Vermehrungs- und Z�chtungsmethoden gewonnen werden und die erfahrungsgem�� als unbedenklich gelten k�nnen;
  6. nach nicht �blichen Verfahren verarbeitet worden sind, und wenn sich hierdurch eine bedeutende Ver�nderung in ihrer Zusammensetzung und Struktur, die sich auf den N�hrwert, ihre Verstoffwechselung oder auf die Menge an unerw�nschten Inhaltsstoffen bezieht, ergibt.

Nach der Novel-Food-Verordnung vom 15.05.1997 unterliegen die o.a. Erzeugnisse unter bestimmten Voraussetzungen einer Kennzeichnungspflicht.

S L O W  F O O D

Slow Food kann als Gegenbewegung zu Fast Food (siehe dort) verstanden werden. Die Slow�Food Idee ist das bewu�te, gepflegte Genie�en einer (selbst zubereiteten) Mahlzeit. Bei der Verwendung von Lebensmitteln und Speisen wird auch verst�rkt auf deren Herkunft aus der Region geachtet.

� GESIS Peter Ohly / S. Rauch  /Konstantin von Normann 05.05.2006