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5 ALLBUS-Abteilung bei ZUMA und Aufgabenbereich des ZA bei der ALLBUS-Erstellung


5.1 Kurzbeschreibung des Projekts ALLBUS

Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften wird seit Mitte der 70iger Jahre gemeinsam von der ALLBUS-Abteilung des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) und einer Arbeitsgruppe des Zentralarchivs für empirische Sozialforschung (ZA) im Rahmen der GESIS-Kooperation durchgeführt.

ALLBUS ist eine systematische gesellschaftliche Dauerbeobachtung in Deutschland anhand einer regelmäßigen (alle 2 Jahre) repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Die Hauptziele bestehen dabei in (cf. ALLBUS 1992, 3)

* der wissenschaftlichen "Untersuchung von Sozialstruktur, Einstellungen, Meinungen und Verhaltensweisen in der Bundesrepublik sowie des sozialen Wandels"

* der "Datengenerierung für Studenten und Forscher, die keinen unmittelbaren Zugang zu Primärdaten haben"

* einer "politikrelevanten ... deskriptiven Sozialberichterstattung".

Der Fragenkatalog enthält dabei neben einem konstanten Teil zu Familie, Beruf, Politik und Wirtschaft einen variablen Teil, der Einstellungen und Verhaltensweisen der Bevölkerung zu aktuellen Themen wie Wiedervereinigung oder AIDS erfaßt. Außerdem umfaßt die Erhebung im Anschluß an das mündliche Interview im Rahmen eines sogenannten schriftlichen drop-off Fragen des ISSP-Umfragenkatalogs (International Social Survey Programme), die insbesondere Auskunft geben sollen über den sozialen Wandel in den am ISSP-Programm beteiligten Ländern (cf. ZUMA 1993,46). So können internationale Vergleichsstudien sowie zeitvergleichende Sekundäranalysen auf einem methodisch validierten und qualitativ hochwertig aufbereiteten Datenmaterial vorgenommen werden.

5.2 Arbeitsgebiete von ZUMA und ZA bei der ALLBUS-Erhebung

Die anfallenden Arbeiten zu Planung, Durchführung und Nachbereitung der ALLBUS-Studie teilen sich die GESIS-Institute ZUMA und ZA wie folgt:

* Für das Forschungsprogramm und das Gesamtdesign ist die ALLBUS-Abteilung von ZUMA zuständig. Dies umfaßt vor allem die Erstellung des Fragenkatalogs bzw. des Fragebogens, der aus selbst formulierten Fragen, Fragen des ISSP-Programms, vorheriger ALLBUS-Studien sowie anderer Umfragen verwandter Institute besteht. Dieser wird im Rahmen eines Pretests evaluiert und gegebenenfalls überarbeitet.

Des weiteren ist die Methode zur Stichproblenwahl zu treffen und die Stichprobe zu ziehen. Die Befragung selbst wird von externen Instituten wie z. B. INFRATEST durchgeführt.

Liegen die Daten des externen Zulieferers vor, führt die ZUMA-ALLBUS-Abteilung im Rahmen einer Qualitätssicherung umfangreiche formale und inhaltliche Konsistenzprüfungen durch.

* Die weitere Aufbereitung, Archivierung und Weiterleitung der so gewonnenen Daten fällt in die Zuständigkeit des ZA. Hier erfolgt die Erstellung eines sogenannten Codebuches, das aus einer Auflistung der vercodeten Einzelfragen des Fragebogens sowie der dazugehörigen Antwortkategorien bei geschlossenen Fragen besteht. Weiterhin finden sich hier technische Informationen zu Position einer Variable im Datensatz und zur Feldlänge sowie Instruktionen für den Interviewer. Wesentlicher Bestandteil des Codebuches sind außerdem pro Frage je zwei Tabellen mit den absoluten und relativen Antworthäufigkeiten für Gesamtdeutschland bzw. gesplittet nach Ost und West.

Um die so aufbereitete Studie in den Datenbestandskatalog des ZA aufnehmen zu können, muß eine sogenannte Studienbeschreibung angefertigt werden, die allgemeine Informationen über Art und Umfang einer Studie, Angaben über die Datenlieferer, Literaturhinweise sowie eine Kurzzusammenfassung der in der Studie gestellten Fragen enthält.

Die aus diesem Bearbeitungsschritt resultierenden Daten werden auf Magnetbändern archiviert, die mit einem Inventarisierungssystem verwaltet werden. Dieses erlaubt ZA-Mitarbeitern eine Recherche nach der vergebenen ZA-Nr. und gibt neben dem Standort der Kollektion, d. h. die Bandinventarisierungsnummer auch die jeweilige Studienbeschreibung aus.

Die Weitergabe der ALLBUS-Daten an Interessierte erfolgt ebenfalls durch das ZA, wobei die Nachfrage im Vergleich zu anderen bei ZA gehaltenen Studien als überdurchschnittlich einzustufen ist (GESIS 1993,47).


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