Inhalt
Schriftenreihe "Sozialforschung in der DDR": Probleme mit Standortangaben
IZ-Datenbanken: Internet-Suchmöglichkeiten erweitert
Bibliographie zur Deutschen Soziologie, Band 2: 1983-1986
Hrsg. von Matthias Herfurth, Stefan Hradil und Gerhard Schönfeld
Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 1998, 902 Seiten
ISBN 3-531-13170-2
98,- DM (zu beziehen über den Buchhandel)
Der soeben veröffentlichte Band führt die Reihe der Bibliographien fort, die Anfang des Jahres mit Band 1 (1978-1982) begonnen wurde. (Vgl. dazu IZ-Telegramm 1/1998)
Wie schon Band 1, so ist auch dieser Band in 29 Kapitel gegliedert: 1-5 umfassen Grundlagen, Theorien und Methoden, 6-26 sind den speziellen Soziologien gewidmet, 27-29 bilden die Sozialpsychologie ab. Umfangreiche Personen- und Institutionenregister sowie ein zweistufiges Sachregister ermöglichen den präzisen Zugriff auf die Eintragungen.
Der Band enthält fast 15.000 Einzelnachweise
und präsentiert die soziologische Literatur des gesamten
deutschsprachigen Raums, soweit sie in Fachzeitschriften und -verlagen
publiziert wurde.
Ulrich Scheinost, Hansjörg Haas, Jürgen Krause, Jürg
Lindlbauer (Hrsg.):
Marktanalyse und Marktprognose. Das ZVEI-Verbandsinformationssystem
ELVIRA
Forschungsberichte Band 2, Bonn, Informationszentrum Sozialwissenschaften 1998, 206 Seiten
ISBN 3-8206-0126-0
25,- DM
Der Einsatz externer Information für die Zwecke der Unternehmensführung läßt heute vor allem im Mittelstand noch stark zu wünschen übrig. Das bisher relativ geringe Interesse an dieser Art der Informationsversorgung ist allerdings nicht nur ein Problem der Nachfrage. Die Benutzerakzeptanz von Fakteninformationssystemen hängt in starkem Maße von der Qualität und Aufbereitung des angebotenen Wissens und dem einfachen Zugang zu diesem Wissen ab. Genaue Analyse und Kenntnis der Verwendungs-kontexte der Daten bilden deshalb die Grundlage für die Realisierung eines Informationssytems wie ELVIRA (Elektronisches Verbandsinformations-, Recherche- und Analysesystem). Hinzu kommt die anwendungsspezifische Umsetzung softwareergonomischer Erkenntnisse als Basis der ausgewogenen Gestaltung der Benutzungsoberfläche, über die der Nutzer seine Informationen effizient und leicht verständlich recherchiert. Diese Aspekte und ihr Zusammenwirken wurden bei der Entwicklung von ELVIRA modellhaft behandelt.
Der Band gibt in sieben Einzelbeiträgen einen Überblick über das Gesamtprojekt und seine praktischen Anwendungsbereiche sowie über die eher technische Seite: Design und dynamische Anpassung der Benutzungsoberfläche sowie Kommunikations- und Serverkomponenten; ein weiterer Beitrag behandelt schließlich die Integration von Vagheit in Information Retrieval Systeme.
ELVIRA entstand in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Elektroindustrie
(ZVEI), den Wirtschaftsforschungsinstituten DIW, Berlin, und ifo,
München, sowie dem IZ Sozialwissenschaften, Bonn, und wurde
mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft gefördert
(Förderkennzeichen II C7-003060/10).
Schriftenreihe "Sozialforschung
in der DDR": Probleme mit Standortangaben
Durch die Auflösung oder Verlegung von Bibliotheken haben sich mehrere der in den o.g. Publikationen verzeichneten Standorte von Grauer Literatur zur sozialwissenschaftlichen DDR-Forschung verändert. So befinden sich z.B. die Forschungsberichte und Arbeitspapiere des Instituts für Soziologie der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR nicht mehr an der Freien Universität Berlin, Bibliothek Lankwitz, sondern im Informationszentrum Sozialwissenschaften, Abteilung 'Informationstransfer Osteuropa', Berlin. Sollten Sie Probleme mit Standortangaben haben, bitten wir um telefonische oder schriftliche Nachfrage:
IZ Sozialwissenschaften, Bibliothek B 2211
Schiffbauerdamm 19, D-10117 Berlin
Telefon: 030/30874-224 e-mail: [email protected]
IZ-Datenbanken:
Internet-Suchmöglichkeiten erweitert
Nachdem die Datenbank SOLIS bereits seit 1996 über eine www-Suchmaske im Internet-Angebot der GBI (Gesellschaft für Betriebswirtschaftliche Information mbH, München) recherchierbar ist, hat GBI dies nun auch für die Datenbank FORIS realisiert. Beide Datenbanken sind von der GBI-Homepage http://www.gbi.de über "Recherche & Auswahl" im Datenbankcluster bzw. Bereich "Management-Know-How" oder über die "alphabetische Liste aller GBI-Datenbanken in der www-Suche" ansprechbar.
Bereits seit geraumer Zeit werden die Datenbanken SOLIS und FORIS auch von DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, Köln) über die für die Internetsuche neu entwickelte, graphische Benutzeroberfläche 'grips-WebSearch' angeboten. Zu SOLIS und FORIS gelangt man von der Homepage http://www.dimdi.de über den Punkt "Literatur- und ABDA-Datenbanken".
Voraussetzung für die Internet-Suche
in den IZ-Datenbanken über die Hosts ist - wie für alle
bisherigen Zugangswege - eine Zugangskennung (Nutzungsvertrag)
für den jeweiligen Host, die für alle dort verfügbaren
Datenbanken Gültigkeit besitzt.
Verbesserter Zugriff auf Daten der DDR-Forschung
Eine Kopplung zwischen den DDR-Forschungsberichten in der IZ-Datenbank
SOLIS und den dazu vorhandenen Datensätzen im Zentralarchiv
für Empirische Sozialforschung (ZA) ist erfolgt. Der
Nutzer findet nunmehr die ZA-Datensatznummern in den Beschreibungen
der IZ-Forschungsberichte, so daß er über die IZ-Datenbank
gezielt Anfragen an das ZA zu den dort vorhandenen Datensätzen
stellen kann.
Forschungsstelle Osteuropa
Im Zusammenhang mit der Teilnahme an der Jahresveranstaltung der
Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde wurde mit der Forschungsstelle
Osteuropa an der Universität Bremen die bereits seit 1995
bestehende Kooperation bekräftigt. Vereinbart wurde ein verstärkter
Literaturaustausch sowie der gegenseitige Austausch von Informationen
über sozialwissenschaftliche Einrichtungen in Osteuropa.
ISA-Weltkongreß
Auf dem XIV World Congress of Sociology der ISA "Social Knowledge: Heritage, Challenges, Perspectives" (Montreal, 26.07.-01.08.98) wird eine der beiden Sessions zum Thema "Social Sciences in the World Wide Web" vom IZ-Mitarbeiter H. Peter Ohly geleitet, der auch einen Vortrag über "Browsing in Social Science Sections of Clearinghouses, Catalogues and Virtual Libraries" halten wird. Die Sessions finden im Rahmen von ISA-RC35 (Research Committee on Conceptual & Terminological Analysis) statt.
Weitere Informationen finden sich im Internet: http://www.bonn.iz-soz.de/wiss-org/montrpro.htm
Vorträge im IZ
In der Berliner IZ-Abteilung 'Informationstransfer Osteuropa' läuft derzeit eine Reihe von Vorträgen osteuropäischer Gelehrter. Hier die nächsten Termine:
23.06.1998: Prof. Dr. Andrzej Sakson (West-Institut, Poznan):
Zwangsauswanderung der Juden aus Polen nach 1968 (gemeinsame Veranstaltung des IZ, des Instituts für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin und des Centre Marc Bloch)
Zum Inhalt: Im März 1968 fanden in Warschau, Poznan und anderen Universitätszentren Polens zahlreiche Studentenmanifestationen gegen die Einschränkungen der demokratischen Freiheiten statt. Sicherheitsdienste und der konservative Flügel der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) entfachten eine antijüdische Kampagne. Rund 20.000 Personen, meist hochqualifizierte Arbeitskräfte jüdischer Herkunft, verließen Polen. Zahlreiche Studenten wurden von den Universitäten verwiesen, ca. 2.300 Personen wurden festgenommen. Viele Politiker traten aus Protest zurück und gingen ins "innere Exil".
02.07.1998: Dr. Alexander Tschepurenko (stellv. Direktor, Russisches Unabhängiges Institut für Soziale und Nationale Probleme, Moskau):
Soziale Befindlichkeit der russischen Bevölkerung im Kontext des gesellschaftlichen Wertewandels
Zum Inhalt:
Die Anzahl der radikalen Anhänger der Reformen in Rußland
ist seit der Wende stark zurückgegangen, während die
Anzahl der radikalen Gegner relativ stabil geblieben ist. Klassische
Zentristen bleiben in der Minorität, dagegen nimmt die Anzahl
der Befürworter des sog. "russischen Sonderwegs
sehr schnell zu. Empirische Untersuchungen zur Einstellung der
Bevölkerung zu den sog. Grundwerten zeigen, daß im
Zusammenwirken von drei Typen gesellschaftlicher Wertesysteme
(Werte der traditionellen, der industriellen und der postindustriellen
Gesellschaft) die Werte der industriellen Gesellschaft allmählich
die Oberhand gewinnen.
Die wissenschaftliche Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e. V. (ASI) findet am 16. September 1998 in Freiburg/Br. statt und steht unter dem Thema "Soziologie als angewandte Aufklärung: Weniger als erwartet, aber mehr als zu befürchten war - Die Entwicklung der Soziologie aus der Sicht der Gründerzeit".
Hier soll ein Blick auf ein halbes Jahrhundert Soziologie gerichtet
werden: Vor fast genau 50 Jahren (1947) wurden die ersten Professuren
besetzt, seit genau 50 Jahren gibt es die Kölner Zeitschrift
für Soziologie und Sozialpsychologie, die ASI sowie die
von ihr herausgegebene Soziale Welt - Jahreszahlen und
Institutionen, die Marksteine für die Professionalisierung
des Faches darstellen. Noch sind Zeugen der Gründerzeit zu
befragen. Und der 29. Kongreß der DGS, in dessen Rahmen
sich die Tagung einpaßt, ist ein Ort, auch der jüngeren
Generation die mit der Etablierung des Faches verbundenen Hoffnungen
durch "oral history" deutlich zu machen. - Nähere
Informationen über http://www.bonn.iz-soz.de
(Stichwort: "ASI").