Grundbegriffe der Soziologie im Kontext der
Ern�hrungsforschung
(Ausz�ge)
Als m�gliches Ordnungskonzept w�re schlie�lich auch
denkbar, in Orientierung an eingef�hrten Grundbegriffen der Soziologie und in Anwendung
solcher Grundbegriffe auf den Ern�hrungsbereich, einschl�gige Sachverhalte zu
diskutieren.Hier kann als Ausgangspunkt genommen werden, da� in den g�ngigen
Einf�hrungen zur Soziologie differenziert wird in Grundbegriffe der Mikrosoziologie und Grundbegriffe der Makrosoziologie.
Hier einige Beispiele f�r
Grundbegriffe der Makrosoziologie:
1. Soziale Institution
Als soziale Institution kann gesehen
werden, da� die Nahrungsmittelproduktion in unseren Gesellschaften nicht mehr durch die
Mehrzahl der Gesellschaftsmitglieder selbst praktiziert wird, sondern im Sinne eines
arbeitsteiligen Systems, in industrialisierter und hochintensiver Form, und da� die
Produkte �ber M�rkte angeboten werden.
2. Soziale Systeme
Z.B. im Sinne von Talcott Parsons kann unterschieden
werden, innerhalb des Gesamtsystems unserer pluralistischen Gesellschaft, in Subsysteme,
wie das der Wirtschaft, das der Politik, das der Kultur. Im gegebenen Zusammenhang l��t
sich in solchem Rahmen diskutieren, inwiefern die Politik in die Nahrungsmittelproduktion
eingreift (�ber Marktregulierungen, Subventionszahlungen, Grenzz�lle, Milchquoten,
Mengen- und Preisbegrenzungen); inwiefern sich im Kontext des Marktangebots typische
Tendenzen abzeichnen, wie etwa, da� kleine Einzelgesch�fte schon seit l�ngerem
gestorben sind und das Angebot sich immer mehr in Lebensmittelketten wie Aldi, Rewe, etc.
konzentriert. Schlie�lich, wie sich im kulturellen Kontext bestimmte Auspr�gungen von
Pr�ferenzen (gegebenenfalls auch von Bef�rchtungen) und etwa auch die Bereitschaft zu
interkulturellem Austausch und zur Akzeptanz �berregionaler Angebote erkennen lassen.
3. Sozialer Wandel
Generell gesagt l��t sich hier die Frage
verfolgen, inwiefern im Ern�hrungskontext Beharrungstendenzen einerseits und Innovationen
und Bereitschaft zur Ver�nderung andererseits gegeben sind. Dies kann im Kontext von
strukturellem Wandel betrachtet werden - etwa im Zuge der demographischen Verschiebung
(Schrumpfung des Juniorenanteils und Zunahme des Seniorenanteils).
4. Soziale Ungleichheit
Abschlie�end sei die Dimension der sozialen
Ungleichheit herausgestellt. Historisch l��t sich vielf�ltig belegen, da� bestimmte
Nahrungsmittel bestimmten sozialen Schichten vorbehalten waren. Hier k�nnen einige
eindrucksvolle Dokumente pr�sentiert werden. In Kombination mit �berlegungen zum
sozialen Wandel l��t sich feststellen, da� solche Formen der sozialen Ungleichheit beim
Zugang zur Nahrung verschwunden sind. Andererseits l��t sich durchaus feststellen, da�
die (selbstgew�hlte) und typische Zusammenstellung von Lebensmitteln im Vergleich
sozialer Schichten - auch heute - durchaus variiert: Art und Menge der
Lebensmittel in Arbeiterhaushalten ist signifikant anders als Art und Menge der
Nahrungsmittelwahl z.B. in Intellektuellenhaushalten.