Im Zentrum steht ein Projekt, das das Ziel verfolgt, eine integrierte Recherche in den
Datenbest�nden der GESIS-Institute unter einer einheitlichen benutzerfreundlichen
Oberfl�che zu erm�glichen.
Ausgangsbasis f�r das Projekt GESINE
(Integriertes sozialwissenschaftliches Informationssystem) ist eine empirische Erhebung
der Informationsbed�rfnisse von Nutzern, die in Form von Experteninterviews an den
GESIS-Instituten durchgef�hrt wurde. Der Wunsch nach einer st�rkeren Integration der
verschiedenen Informationstypen stand in den Gespr�chen im Vordergrund. So interessieren
einen Sozialwissenschaftler, der im Bereich Wahlforschung arbeitet und Informationen zum
Thema Parteienidentifikation sucht, nicht nur einzelne Literatur- und Projektnachweise,
sondern auch Umfragedaten �ber die Einstellung von Parteimitgliedern zu ihrer Partei und
ggf. auch methodische Informationen �ber Skalen zur Messung der Identifikation mit einer
Partei.
Dieser Informationsbedarf f�hrte zu einer Konzeption eines integrierten
Informationssystems f�r die Sozialwissenschaften auf der Basis der GESIS-Datenbest�nde.
Die technisch-konzeptionelle Grundlage f�r das System bildet die Entwicklung eines
relationalen Datenmodells auf der Basis einer verteilten Datenhaltung. F�r die
Datenbest�nde des IZ (SOLIS/FORIS), das GESIS-Clearinghouse und die ALLBUS-Bibliographie
wurde bereits ein solches Datenmodell definiert und in einer ORACLE-Datenbank
implementiert.
Die Integration von strukturierten und unstrukturierten Datenbest�nden ist allerdings
erst seit kurzem Gegenstand der informationswissenschaftlichen Forschung. Ein
allgemeing�ltiges Retrievalmodell f�r Texte und Daten liegt bisher noch nicht vor - auch
nicht f�r die besonderen Gegebenheiten in den Sozialwissenschaften. Die Grundlagen daf�r
m�ssen somit aus der Dom�ne und den Zielrichtungen des Anwendungsbereichs gewonnen
werden.
Als technologische Basis f�r das Grundkonzept eines integrativen Rechercheverfahrens f�r
GESINE bieten sich quantitativ-statistische Retrievalmodelle an, die Textbest�nde
automatisch indexieren und �ber Ranking-Funktionalit�t im Output verf�gen. In diesem
Zusammenhang wurde in einem ausf�hrlichen Retrievaltest die intellektuelle
Verschlagwortung am IZ mit der automatischen Indexierung
auf der Basis des Systems freeWAIS-sf verglichen. Es zeichnet sich ab, da� erst eine
Mehrfachindexierung zu einer effektiven Leistungssteigerung bei der Recherche f�hrt.
M�gliche Einsatzgebiete f�r eine automatische Indexierung sind auch das
GESIS-Clearinghouse und Datenbest�nde, die sich im Zusammenhang mit der Realisierung des
Schalenmodells (polyzentrisches Grundmodell der Informationsversorgung) ergeben.
In den Gespr�chen mit GESIS-Mitarbeitern stellte sich heraus, da� ein grundlegendes
Problem bei der Suche in Datenbanken die Vagheit der Informationsanfragen ist. Dies
ist z.B. der Fall, wenn der Benutzer zu einem bestimmten recherchierten Projekt ein
thematisch �hnliches Projekt finden m�chte oder �berblicksliteratur zu seinem
Thema sucht. Um den Benutzer hier effektiv unterst�tzen zu k�nnen, werden
Mehrwertkomponenten ben�tigt, die inhaltliche und strukturelle Beziehungen zwischen
Informationsobjekten identifizieren und somit zur Informationsverdichtung beitragen
k�nnen. Ankn�pfungspunkte hierf�r liefert das Projekt AKCESS (Assistance by
Knowledge-Based Context Evaluation in Social Science Retrieval), in dem f�r einige
Bereiche bereits L�sungsans�tze entwickelt und erfolgreich getestet wurden.
Ein weiteres Problem, da� sich bei der GESIS-internen Bedarfsanalyse herauskristallisiert
hat, ist die Unterst�tzung von wiederkehrenden institutionellen und die GESIS insgesamt
betreffenden Arbeitsabl�ufen. F�r diesen Bereich ist bereits exemplarisch eine
Komponente (COGET: Computergest�tzte Erstellung von Themendokumentationen) entwickelt
worden, die zur effizienteren Erstellung von Themendokumentationen eingesetzt werden kann.
Um diese FuE-Aktivit�ten herum gruppieren sich drei Drittmittel- bzw. Projekte des
Hochschulsonderprogramms (HSP):